piwik no script img

FDP schwankt zwischen Profil und Diäten

■ Uneinigkeit über Neuwahlen in Magdeburg

Magdeburg (taz/dpa) – Die Fortsetzung der CDU/FDP-Koalition in Sachsen-Anhalt ist durch einen offenen Streit in der FDP in Frage gestellt. Während der FDP- Fraktionsvorsitzende Hans-Herbert Haase für die Fortsetzung der Koalition votierte, sprach sich FDP-Landeschef Peter Kunert entschieden für Neuwahlen aus. Während einer Fraktionssitzung der FDP – die Fraktion ist insgesamt eher für die Koalition mit der CDU – unterstrich Kunert die Notwendigkeit eines Neuanfangs durch vorgezogene Wahlen. „Das Volk in diesem Land schreit nach Neuwahlen. Ich bin bereit, Macht abzugeben, aber nicht meine liberalen Prinzipien zu verraten“, sagte der FDP-Chef. Am Abend wollte sich der FDP-Landesvorstand über die weitere Verfahrensweise verständigen. Sollte die Fraktion im Landtag am Donnerstag Bergner als Ministerpräsidenten mitwählen, müßten die Abgeordneten diese Position auf der FDP-Landesvertreterversammlung am 11. Dezember verteidigen, sagte Kunert. Auf dieser Konferenz soll die Landesliste für die Landtagswahlen bestimmt werden.

Nach einer im ARD-Morgenmagazin veröffentlichten Umfrage sind fast drei Viertel der Sachsen-Anhaltiner für Neuwahlen. Wären jetzt Wahlen, würde die CDU, die 1990 noch mit 39 Prozent der Stimmen als stärkste Partei in den Landtag zog, gerade 11,6 Prozent der Stimmen erhalten. Die FDP erhielte 12,0 Prozent der Zweitstimmen, die SPD 28,8 Prozent, PDS 2,0 Prozent und Bündnis 90/Die Grünen 5,1 Prozent. 1,4 Prozent der Befragten würden den „Republikanern“ ihre Zweitstimme geben. Seite 5

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen