piwik no script img

Großbrand in Pillenfabrik

■ Fenster und Türen geschlossen halten

Berlin (taz) – Gestern morgen ist in der Arzneimittelfabrik Rottendorf Pharma GmbH im westfälischen Ennigerloh ein Großbrand ausgebrochen. Zeitweise stand eine dreißig Meter hohe Rauchsäule über der brennenden Produktionshalle der Firma. Erst nach knapp acht Stunden gelang es den über 200 Feuerwehrleuten, das Feuer unter Kontrolle zu bringen. Die Bevölkerung in der Umgebung war frühzeitig gewarnt worden, Wohnungstüren und -fenster geschlossen zu halten. Grundschulen und Kindergärten in der Umgebung waren vorsorglich geschlossen und die Kinder nach Hause geschickt worden. Um 13.15 Uhr gab die Polizei Entwarnung.

Auch die nordrhein-westfälischen Landesanstalt für Immissionsschutz war alarmiert worden. Die Messungen in der Kleinstadt zwischen Münster und Hamm hätten aber keine bedrohlichen Werte ergeben, hieß es. Was genau gemessen wurde, konnte man gestern nachmittag bei der Landesanstalt aber nicht sagen. „Das entscheidet der Chemiker vor Ort“, so Amtssprecher Dietrich Plass. „Man kann erst gezielt messen, wenn man weiß, was brennt.“ Ein Polizeisprecher sagte, daß außer den üblichen Schadstoffen im Ruß keine weiteren gefährlichen Substanzen aufgefallen seien. Auch über die Brandursache war gestern nachmittag noch nichts bekannt.

In der mehrere tausend Quadratmeter großen abgebrannten Produktionshalle sind unter anderem Vorprodukte für Naturheilmittel verbrannt. Die giftigen Substanzen im 50 Meter entfernten Lager der Firma seien hingegen von dem Feuer nicht angegriffen worden. Der Schaden soll bis zu zwölf Millionen Mark betragen.

Rottendorf stellt seit langem im Auftrag großer Pharmakonzerne Arzneimittel her. Die Firma ist heute 65 Jahre alt und hat rund 260 Beschäftigte. Schadenshöhe und Ursache des Feuers waren zu Redaktionsschluß noch unbekannt. ten

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen