: Schöner, kollektiver Freizeitpark -betr.: Streichung der Sonn- und Feiertags-Zulage.
Betr.: Streichung der Sonn- und Feiertags-Zulagen.
Während besorgte Standortgeber sich bemühen, möglichst viele Bundesbürger an dem Projekt Freizeitpark teilhaben zu lassen, liegt die Lösung des Problems doch schon längst parat. Nur nicht so zaghaft, möchte man den sogenannten Freizeitparkwächtern zurufen. Da sind doch auch noch die Pausen. Da wird doch nun wirklich nicht gearbeitet. Aber mal ernsthaft, das sind doch alles nur Peanuts und wir wollen doch ans Eingemachte. Der technische Fortschritt hilft auch hier segenreich weiter. Per persönlichem Bewegungsmelder und Koppelung mit einer zentralen Verrechnungseinheit ist es ohne weiteres möglich, auch wirklich nur die reine Arbeitszeit zu erfassen und evtl. zu bezahlen. No motion no money. Die Taktfrequenz kann dann demokratisch mit dem Betriebsrat verrechnet, äh beraten werden. Diese Regelung kann selbstverständlich nicht für Staatsbedienstete gelten, denen die ungleich schwerere Aufgabe zukommt, den Park durch geistige Arbeit in Schwung zu halten. Dies nicht wegen der eventuellen Schwierigkeiten für Bewegungsmelder bei Beamten, sondern es stellt sich das Problem, wie sollte man denn überhaupt geistige Arbeit bei manchen Freizeitparkmanagern nachweisen können? Hier steht die Wissenschaft derzeit noch ratlos vor einem Rätsel. Warten wir ab, welche Attacke morgen die Wirklichkeit gegen die Satire reitet. Rolf Weber
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