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Hungerstreik fürs Arbeitsgericht

■ Kali + Salz droht mit Klage gegen Bischofferoder Kumpel

Bischofferode (AP) – Am Sonntag abend sind zehn Kali- Kumpel erneut in den Hungerstreik getreten. Sie wollen damit gegen die zum Jahresende bevorstehende Stillegung der Kaliförderung in Bischofferode protestieren. Auch die Besetzung des Werkes, die am Weihnachtstag unterbrochen worden war, soll bis auf weiteres fortgesetzt werden.

Daß sich jedoch am gemeinsamen Konzept der Treuhand und der BASF, das die Schließung der Grube vorsieht, noch etwas ändern könnte, glauben die Bischofferoder Kumpel selbst nicht mehr. Betriebsratsmitglied Gisbert Sommerfeld sagte gestern, die Bergleute forderten jetzt nur noch „konkrete vertragliche Absicherungen“. Denn keiner der Kumpel habe „etwas in der Hand, mit dem er notfalls auch vor Gericht klagen könnte“, kritisert Sommerfeld.

Bundes- und Landesregierung hatten mehrfach versprochen, Ersatzarbeitsplätze zu schaffen. Der Unternehmer Johannes Peine hat Weihnachten angeboten, in Bischofferode Baustoffe zu produzieren. Der Vorschlag wird von Betriebsrat und Treuhand zur Zeit noch geprüft.

Die Kali und Salz AG Kassel, jetzige Betreiberin der Grube, hat gestern den Werksbesetzern „arbeitsrechtliche Konsequenzen“ angedroht. An einer weiteren Eskalation des Konflikts ist jedoch auch dem Betriebsrat nicht gelegen. Er wolle zwischen Arbeitgebern und den empörten Kollegen vermitteln, sagte Sommerfeld gestern.

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