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Hochwasserschäden gehen in die Milliarden

■ Aufräumarbeiten gehen weiter

Bonn/Den Haag/Paris (AFP/ AP/dpa/taz) – Das Hochwasser des Rheins und seiner Seitenflüsse hat in Deutschland und den Niederlanden Sachschäden angerichtet, die in die Milliarden gehen. Vor allem in den Städten am Rhein mußten gestern Heizöllachen mit Spezialgeräten aufgesaugt, Straßen von Treibgut, Schlamm und Müll gereinigt werden. Allmählich sanken die Pegelstände am Rhein. Unverändert ernst blieb die Hochwasserlage nördlich von Paris, wo im Raum von Compiègne der Fluß Oise weiter anstieg. In der südniederländischen Provinz Limburg kehrten die ersten Familien in ihre Häuser zurück. Insgesamt waren hier 13.000 Menschen vor den Wassermassen in Sicherheit gebracht worden.

In Rheinland-Pfalz und im Saarland gaben die Behörden die Schäden mit jeweils mehr als hundert Millionen Mark an. In Bayern und Nordrhein-Westfalen lagen noch keine zuverlässigen Schätzungen vor. Feuerwehren und freiwillige Helfer pumpten entlang der über die Ufer getretenen Flüsse Keller und Wohnungen aus. Die Aufräumarbeiten werden sich nach Einschätzung des Hochwasserschutzamtes aber noch über Wochen hinziehen.

Hochwassergeschädigte können mit einer ganzen Reihe von Steuererleichterungen rechnen. Wie Bundesfinanzminister Theo Waigel gestern in Bonn mitteilte, haben die Finanzbehörden der Länder nach einer mit dem Bund getroffenen Rahmenregelung die Möglichkeit, Betroffenen mit verschiedenen Maßnahmen entgegenzukommen. So können beispielsweise Aufwendungen für die Wiederbeschaffung von Hausrat und Kleidung bei der Lohn- und Einkommensteuer als außergewöhnliche Belastung berücksichtigt werden. Betrieben können unter bestimmten Voraussetzungen Sonderabschreibungen und steuerfreie Rücklagen für den Wiederaufbau von Gebäuden und die Wiederherstellung gewährt werden. Außerdem können Betroffene innerhalb einer von der Behörde zu bestimmenden Frist die Stundung fälliger Steuern beantragen. Hat das Hochwasser Buchführungsunterlagen vernichtet, darf dies keine nachteiligen steuerlichen Folgen haben.

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