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Flutwelle an der Elbe

■ Vier Verletzte und hoher Sachschaden

Eine Flutwelle, die am Donnerstag abend von einem Frachtschiff auf der Unterelbe bei Steinkirchen verursacht worden war, hat entgegen erster Befürchtungen keine Todesopfer gefordert. Nach Angaben der Polizei wurden allerdings vier Menschen leicht verletzt. Außerdem entstand hoher Sachschaden.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte, hatte das dänische Containerschiff „Regina Maersk“ auf dem Weg in den Hamburger Hafen die Elbe vermutlich zu schnell befahren und dadurch eine starke Bugwelle ausgelöst. Gegen 17.30 Uhr sei der Parkplatz am Anleger im Bereich der Lühe-Mündung etwa 1,50 Meter hoch überspült worden. Fahrzeuge seien von der Wucht des Wasser bis zu 20 Meter versetzt worden. Mehrere Imbißstände brachen zusammen.

In ersten Berichten hatte es geheißen, die Flutwelle habe eine unbekannte Anzahl von Menschen in die Elbe gerissen. Darauf leiteten Polizei und Feuerwehr eine großangelegte Suchaktion ein, die gegen Mitternacht ergebnislos abgebrochen wurde. Nach Angaben der Polizei sind bis zum Freitag keine Vermißten gemeldet worden. Mehrere Passanten seien von der Flutwelle umgerissen worden oder hätten plötzlich im Wasser gestanden. Neben den vier Verletzten hätten drei Autofahrer Schäden an ihren Fahrzeugen gemeldet.

Unterdessen hat die Wasserschutzpolizei Hamburg Ermittlungen gegen den Kapitän der „Regina Maersk“ wegen des Verdachts von Verstößen gegen schiffahrtspolizeiliche Bestimmungen eingeleitet. Ein Sprecher der Lotsenbrüderschaft Elbe in Hamburg schloß nicht aus, daß das Schiff etwas zu schnell gefahren sein könnte. Er betonte, daß es ein Tempolimit auf der Elbe nicht gebe. Die Geschwindigkeit bleibe der Schiffsführung überlassen. Die Besatzung müsse so fahren, daß durch Sog- und Wellenschlag keine Schäden oder Unfälle entstehen. dpa

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