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Mehr Beton für den Teerhof

Mag das Grün auf dem Teerhof noch auf sich warten lassen – die nächste Ladung Steine rollt schon an: Das Gästehaus der Universität wird dort in diesem Jahr hochgezogen; Bausenatorin Eva- Maria Lemke-Schulte vergab jetzt den Bauauftrag. Der Empfänger, die Hübotter Wohnungsbau GmbH, will sich besonders beeilen. Zum Wintersemester sollen die ersten Gäste der Uni ihr neues Quartier beziehen dürfen. Damit werden die langjährigen Provisorien beendet, mit denen sich u.a. das Akademische Auslandsamt herumschlagen mußte. Neben zwei kleineren Wohnhäusern am Barckhof und in Schwachhausen dienten Privatwohnungen und zuletzt auch Hotels den gastierenden Wissenschaftlern als Bleibe. Besonders problematisch, heißt es im Amt, sei das bei den langfristigen Humboldt-Stipendiaten gewesen, die oft samt Familienanhang für ein Jahr nach Bremen kamen. Für sie sollen auf dem Teerhof eine 3-Zimmer- und fünf 2-Zimmer-Wohnungen entstehen, nebst 17 kleineren Apartments.. Ein Veranstaltungssaal soll der Uni als „Standbein in der Stadt“ dienen. Damit wird ein weiteres Steinchen vom sogenannten „Kulturdrittel“ eingelöst, das der Senat im Zuge der neuen Teerhof-Bebauung versprochen hatte – das war 1988. Daß das Gästehaus nun doch noch gebaut wird, liegt einmal mehr u.a. an der Stiftung Wohnliche Stadt: Sie gibt eine halbe Million Mark zu dem 3,8 Milionen Mark teuren Bau hinzu; den Rest besorgen der Senator für Bildung und Wissenschaft sowie private Spender von der Uni. „Damit wird die Bebauung dieses neuen Stadtquartiers bis auf das Kulturforum, das zusammen mit dem Gästehaus den östlichen Abschluß des neuen Teerhofs bilden soll, abgeschlossen“, heißt es vollmundig in einer Senats-Presseerklärung. Von Abschluß kann tatsächlich keine Rede sein: Das heiß begehrte und mühsam erstrittene Kulturforum ist nach wie vor mangels Masse nicht in Sicht.

tom/ Foto: Katja Heddinga

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