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Autofrei auf der Hunderennbahn -betr.: "Wohnen autofrei - wer ist dabei?", taz vom 14.12.1993

Betr.: „Wohnen autofrei - wer ist dabei?“, 14.12.93

Die „erste autofreie Siedlung soll kommen“, so schreibt Ihr, weil rechtliche Probleme endlich ausgeräumt sind. Na endlich, denke ich mir, worauf warten wir denn noch? Es ist schon hochinteressant, daß die Stadtentwicklungsbehörde plötzlich Allermöhe III als Top-Favoriten für eine erste autofreie Wohnsiedlung in Hamburg sieht, getreu dem Motto: Laßt uns die autolosen Wohnidealist/Innen an den Stadtrand verbannen.

750 Hamburger Bürger/Innen fordern seit langem zusammen mit dem Arbeitskreis Neandertal e.V., der GAL Wandsbek und Robin Wood eine autofreie Wohnsiedlung in Hamburg, und zwar auf der Trabrennbahn und auf der Hunderennbahn in Farmsen, letztere scheint in der öffentlichen Diskussion unterzugehen - zu Unrecht.

Die Trabrennbahn ist im Besitz des Herz-Clans, der sich wohl nicht darum reißen wird, sein Areal für eine autofreie Bebauung zur Verfügung zu stellen und diesbezügliche Gespräche ablehnt. Zu dumm, daß Herzens die Chance vertun zu zeigen, was sie mit ihrer „gesellschaftlichen Verantwortung“ meinen, anstatt krampfhaft zu versuchen, ihren diversen Unternehmen ein teuer erkauftes umweltverträgliches Image zu verpassen.

Da die kleinere Hunderennbahn im Besitz der Stadt ist, besteht hier mehr Hoffnung für eine auofreie Bebauung, die momentan von Architekturbüros geplant wird. Mehrere Wohngenossenschaften sind ebenfalls daran interessiert, dort zu bauen. Hoffen wir, daß die frisch vermählten SPD- und Statt-Parteiler sich dieses Projektes annehmen!

Birgit Holin, eine von 30 Prozent autolosen BürgerInnen

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