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Gegen die Verdrängung

■ betr.: „Jetzt geht's loo-ooos?“, taz vom 22.1.94

Bravo! Theweleit spricht aus, was eigentlich schon längst klar sein müßte. Bonengels Film „Beruf Neonazi“ war längst überfällig und nötig!

Die empörte Öffentlichkeit bekommt ihren Selbstbetrug um die Ohren gehauen, und zwar kräftig. Plötzlich zeigt sich, daß es außer prügelnden Boneheads, schwadronierenden Stammtischlern und geistig deformierten Brandstiftern auch noch andere Rechtsradikale gibt.

Althans ist der nette „junge Mann von gegenüber, der immer so freundlich grüßt“. Die modische Kleidung, der „ordentliche“ Haarschnitt, der hohe Bildungsgrad und die Waldorf-Kindergarten-Karriere runden das Bild ab. Das ist einer, der durchaus mit zu Hause am Tisch sitzen könnte, und kein Fall für den Sozialarbeiter.

Althans ist vom Erscheinungsbild ein typisches Kind der bundesdeutschen „Mittelschicht“. Die Empörung über Bonengels Film ist doch nichts als der Versuch, diese Erkenntnis zu verdrängen. G. Klemm, Berlin

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