: Deichaffen vor Hamburgs Toren
■ Galerie Cosmix zeigt Retrospektive des Zeichners Maikel Das
Hamburgs Stadttor ist geschlossen - innerhalb der Stadtmauern futuristische Bauten; außerhalb herrscht Zerstörung, Mutanten schleichen herum. Gerade sind die Heldin und der Held einem Angriff der „Deichaffen“ entkommen. Diese skurrile Szene stammt aus der Geschichte „Sperrgebiet Eiderstedt“ von Maikel Das. Dem 30-jährigen Hamburger Reproretuscheur widmet die Galerie Cosmix jetzt eine Retrospektive (noch bis 27. Februar).
Sein Schwerpunkt sind Science-Fic-tion-Szenen. Die kontrastreichen, mit klarem, dünnen Strich gezeichneten Blätter wirken wie Blicke durch ein Schlüsselloch. Man sieht die Zukunft - eine Zeit mit der Ästhetik der Siebziger Jahre. Den Comix ist anzumerken: Das hat als Kind gerne Perry Rhodan und Marvel-Comics gelesen. Seinen Stil hat er noch nicht recht gefunden. Doch der Hamburger möchte eh– nicht ins professionelle Zeichner-Lager überwechseln, dazu fehle ihm die Motivation. Allerdings möchte er „mittelfristig das Comiczeichnen auf eine semi-professionelle Basis stellen“
Maikel Das arbeitet mal mit übergelegten Rasterfolien, mal mit einer Emulsions-Technik, dann spritzt er über das ganze Bild Tinte, oder zeichnet ganz einfach mit dem Bleistift. Höchst erstaunlich sind die großen Qualitäts-Unterschiede in Das' Zeichnungen. Zeichnen kann er: Er weiß, wo Licht und Schatten hingehören, kennt Proportionen und Perspektive. Die nackte „Dark Age“-Frau von 1988 beweist das recht gut. Direkt daneben hängt eine naiv-dümmliche Geschichte von 1990. „Disco 90“, so der Titel, ist nicht nur schlecht gezeichnet, sondern auch noch platt. Auch andere Exponate spiegeln eher die Welt Pubertierender wider. Zudem wirken die Figuren manchmal steif, die Gesichter sind oft etwas unbeholfen gezeichnet. nnnnnnnGreta Eck
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