: Anpassung ans rechtslastige System
■ betr.: „Schilderstürmerei“ (Stra ßenumbenennungen), taz vom 24.1.94
Angesichts der Tatsache, daß es den für Straßenumbenennungen zuständigen Leuten offenbar so langweilig ist, daß sie selbst unbestreitbar nach hervorragenden Persönlichkeiten (Karl Marx, Karl Liebknecht und insbesondere Rosa Luxemburg) benannte Straßen umbenennen wollen, möchten wir ihnen sinnvollere Arbeit geben, indem wir den Vorschlag machen, die Debatte – endlich! – auf den Westteil der Stadt auszudehnen. Für den Anfang haben wir folgende Umbenennungsvorschläge:
Hindenburgdamm = Tucholsky- Straße, Heerstraße = Ernst-Friedrich-Straße (Begründer des Antikriegsmuseums in der Genter Straße), Bismarckstraße (Charlottenburg) = Benno-Ohnesorg- Damm, Clayallee = Pablo-Neruda- Straße, John-F.-Dulles-Allee = Kenan-Kemal-Altun-Allee, Bismarckplatz (Grunewald) = Carl- von-Ossietzky-Platz, Adenauerplatz = Heinrich-Böll-Platz, Waldstraße = Waldsterbenstraße, Reichsstraße = Es-reicht-Straße, Avus = Blei-Fuß, Kaiser-Wilhelm- Platz = Erich-Mühsam-Platz, Koloniestraße = Straße der internationalen Solidarität, Reichssportfeldstraße = Straße des Aufstandes im Warschauer Ghetto ...kann fortgesetzt werden. Silke Karcher
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen