: Arbeiter und Umwelt zahlen für Aufschwung in Asien
Das rasante Wirtschaftswachstum in asiatischen Ländern wie China, Malaysia, Indonesien und Singapur geht zu Lasten von Beschäftigten und Natur. Zu dieser nicht gerade neuen Einschätzung sind nun Vertreter der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gelangt. „Alle wollen mehr produzieren, mehr verkaufen, mehr Profit machen“, sagte Han Sang Tae. Der WHO-Regionaldirektor für den Westpazifik zeichnet ein düsteres Bild: Was in kleinen Unternehmen mit weniger als 50 Angestellten vorgehe, werde von den Behörden nicht bemerkt. Solange die Regierungen nicht wirklich Regeln durchsetzten, um dort für Gesundheitsschutz und Sicherheit zu sorgen, könne die Lage der Arbeiter und der Umwelt kaum besser werden. Im vergangenen Jahr hatten sich die Betriebsunfälle vervielfacht. In China starben in der ersten Jahreshälfte 1993 mehr als 11.000 Arbeiter bei Fabrikbränden und Grubenunglücken. In Thailand wurden 188 Menschen bei einem Feuer in einer Puppenfabrik getötet. In Malaysia wurden 778 Arbeiter Opfer von Industrieunfällen. Krebserregende Stoffe vergifteten im Januar das Trinkwasser in zwei südkoreanischen Städten. Der Hongkonger Hafen wird von den Abwässern verschmutzt, die Fabriken produzieren, die wegen der billigen Arbeitskräfte nach China übersiedelten. Die rasche Industrialisierung hat zudem zu einer Überforderung von Sozial- und Gesundheitsdiensten geführt. Foto: R.Dusik
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