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Deutsche Forscher: „Legalize it!“

Braunschweig (dpa/taz) – Was heute noch verboten ist, könnte im Jahr 2000 wieder eine Einnahmequelle für deutsche Landwirte sein: Die Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft (FAL) in Braunschweig fordert eine „Renaissance“ des Hanfs. Seit 1982 ist der Anbau der robusten Pflanze durch das Betäubungsmittelgesetz verboten. „Wir wollen die Wiederbelebung des aus dem Anbau verdrängten Hanfs“, machte Prof. Manfred Damroth, Leiter der FAL deutlich. Das rauscherzeugende THC im Hanf interessiert die Forscher nur bedingt: Sie möchten die Faserpflanze als nachwachsenden Rohstoff für Dämm-, Bau- und Polsterstoffe, Verpackungen und Papier nutzen.

Seit zwei Jahren experimentieren die Braunschweiger mit der außergewöhnlichen Pflanze. Im Mittelpunkt der FAL-Forschung steht die Reduzierung des THC-Gehalts: „Vor Ende des Zweiten Weltkriegs hat es bereits eine Züchtung ohne THC gegeben. Diese Form ist leider verschwunden, aber sicher wieder zu züchten“, hofft Damroth. „Unser vorrangiges Ziel ist, Landwirten den Anbau zu ermöglichen, ohne daß die Polizei kommt und die Felder abmäht.“

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