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Frauen und Kinder zuerst

■ Armutskonferenz tagte in Rendsburg / Noch immer Scham vor der Sozi

Vor allem Frauen und Kinder sind von Armut betroffen. Dieses Fazit zog Klaus Magesching vom Paritätischen Wohlfahrtsverband Rendsburg-Eckernförde am Mittwoch nach der ersten „Rendsburger Armutskonferenz“. „Armut ist konkret und muß konkret vor Ort bekämpft werden“, sagte Magesching. Die Konferenz wurde von dem Wohlfahrtsverband zusammen mit der Volkshochschule Rendsburger Ring veranstaltet.

Mehr als 80 Fachleute, Betroffene und Interessierte diskutierten über die Auswirkungen der zunehmenden Armut. „Armut kann man nicht sehen, aber sie existiert in diesem Land“, sagt Magesching.

Schuldnerberater und Mitarbeiter des Mieterbundes hätten dies mit einer Darstellung der zunehmenden Obdachlosigkeit und der Verschuldensproblematik belegt. „Dabei schämen sich viele Menschen nach wie vor, ihre Leistungsansprüche beim Wohngeld oder Sozialamt anzumelden.“ Dies sei auch eine Folge der von den Unionsparteien angezettelten „Mißbrauchsdebatte“ des vorigen Jahres.

Die Teilnehmer der Konferenz entwickelten in vier Arbeitsgruppen verschiedene Ideen und neue Handlungsansätze im Umgang mit der Armut in Rendsburg. Diskutiert wurde unter anderem die Einrichtung einer kommunalen „Job-Börse“ an der Volkshochschule, die Einführung von Nutzungsscheinen für Wohnraum („Miete abarbeiten“) sowie Möglichkeiten, auf kommunaler Ebene Arbeitsplätze auch für weniger Qualifizierte zu schaffen und Vorschläge zur Verwaltungsvereinfachung bei Sozialhilfe und Wohngeld. lno

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