: Einmischen statt aufmischen
■ Mit Stift und Video gegen Gewalt
Doppelt so häufig wie noch vor zehn Jahren, nämlich 97.000mal, wurden SchülerInnen auf den Pausenhöfen in der Bundesrepublik bei Prügeleien verletzt. Das ist das Ergebnis einer Studie der Unfallversicherung vom letzten Jahr. Gegen diese Tendenz richtet sich der SchülerInnenwettbewerb „Einmischen statt aufmischen“ von der Berliner Senatsverwaltung für Schule.
Mit Stift, Videokamera oder Mikrofon sollen die Schülerinnen ab der 7. Klasse ihre Gedanken zum Thema Gewalt ausdrücken. Die Wettbewerbsbeiträge können als Film, Rundfunkbeitrag, Foto oder Artikel gestaltet werden. Auch Karikaturen werden prämiert. Die fünf Hauptgewinner können in einem Berliner Medienunternehmen ein 14tägiges Praktikum machen.
Dieser Medienwettbewerb biete den Jugendlichen den Anreiz, sich aktiv mit der Gewaltproblematik, aber auch mit den Medien auseinanderzusetzen, sagte der Schulrat Joachim Thoma auf der gestrigen Pressekonferenz. Die meisten SchülerInnen säßen bis zur 10. Klasse rund 18.000 Stunden vor dem Fernseher, aber nur 15.000 Stunden in der Schule: „Aus passiven Konsumenten sollen Macher werden.“ Gleichzeitig könnten die SchülerInnen mit ihren Beiträgen ein Gegengewicht bilden zu der „oft einseitigen Darstellung von Jugendgewalt in den Medien“.
Koordiniert wird der Wettbewerb von Profis aus der Öffentlichkeitsarbeit: der „Berliner Zimmer“-Kommunikations-Agentur (BZA). Die Gesamtkosten des Wettbewerbs liegen bei 420.000 Mark. Schulsenator Jürgen Kleman (CDU) gibt 150.000 Mark aus dem Sonderfonds „Jugend mit Zukunft“ hinzu. Der Rest soll von Sponsoren finanziert werden. Olaf Bünger
Anmeldeschluß ist der 7. März. Die Formulare und weitere Formulare gibt es an jeder Berliner Schule. Die Anmeldungen müssen an die BZA geschickt werden. Adresse: Zimmerstraße 86–91, 10117 Berlin. Telefon: 2386432. Am 11. April ist der Abgabeschluß für die Wettbewerbsbeiträge.
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