: Halbe Sache -betr.: "Ein Schuß Richtung Achillesverse", taz vom 19.2.94
Betr.: „Ein Schuß Richtung Achillesverse“ taz vom 19.2.94
2.000 Tote jährlich und die massiver Verelendung derer, die -ob abhängig oder nichr- darauf angewiesen sind, ihre Drogen unter den Bedingungen des Schwarzmarktes zu gebrauchen: Das ist die Bilanz der staatlichen Drogenpolitik heute. Von ihren Opfern den Druck der bisher noch hinzukommenden individuellen Kriminalisierung und Verfolgung nehmen zu wollen ist (...) aber nur eine halbe Sache, solange nicht auch eine andere Form der Drogenabgabe realisiert wird. Staatsrat Kniesel spricht in diesem Zusammenhang von kontrollierter Freigabe- eine keineswegs neue Idee, deren VertreterInnen aber immer noch die Erklärung schuldig sind, wer da eigentlich wen wozu kontrollieren soll. (...) Daher besteht kaum eine humane Alternative zu einer wirklichen Freigabe der Drogen. Und es spricht auch kaum etwas gegen sie, denn selbstverständlich gehören Schnaps und Heroin weder ins Fernsehen noch in den Supermarkt. Wohl aber in den Drogenladen, wo sie jedeR kaufen und sich informieren kann. Wenn wir das abwarten, was Kniesel vermutlich mit den „politischen Entscheidungen“ meint, wird sich eine solche Alternative allerdings nie einstellen. ... Die gesellschaftlichen Voraussetzungen für einen selbstbestimmten, nicht-süchtigen Umgang mit Drogen sind offenbar nur außerhalb der Parlamente, von Betroffenen und Nicht-Betroffenen gemeinsam zu erkämpfen.
Lambert Heller, Drogenpolitischer Sprecher der JungdemokratInnen/Junge Linke Bremen
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