: Der Widerspenstigen Sturm von Windsor
■ Das Festival „10 Jahre Bremer Shakespeare Company“ geht wieder weiter
Kaum ist der erste Teil des Shakespeare-Festivals seit Monaten vorbei, steht der zweite schon ins Haus: Am Freitag beginnt eine Reihe von Theateraufführungen, Vorträgen, Ausstellungen, Konzerten, Filmen zum Thema Shakespeare und umzu. Die hiesige Company wird dabei zu ihrem zehnten Jubelfest die schwerste Tat vollbringen und an zehn Tagen alle neun Stücke dieser Spielzeit auf die Bühne wuchten (9. bis 19.3.)
Das Kommunalkino, auch nicht faul, zeigt zwei Wochen lang denkwürdige Shakespeare-Verfilmungen von Max Reinhardt bis Akira Kurosawa, und man wird sehen, ob der Dichter nicht ohnehin eher ein verhinderter Kinomacher gewesen ist. Den Anfang macht gleich am kommenden Freitag Sven Gades Stummfilm „Hamlet“ von 1920, in welchem der Prinz in Wahrheit eine Frau ist, gespielt von Asta Nielsen; am Klavier sitzt die 83jährige Käthe van Tricht, Nielsen-Verehrerin und gewesene Domorganistin allhier(Kino 46).
Ebenfalls im Kino 46 spielt am 12.3. die Bigband Bremen in deutscher Erstaufführung die „Shakespeare Suite“ von Duke Ellington; in der Städtischen Galerie hingegen wird in einer Werkschau vom 20. März bis zum 10. April zu sehen sein, was verschiedenen Studenten und Studentinnen der Hochschule für Künste in jahrelanger Zusammenarbeit mit der Company zum großen Manne eingefallen ist, und um die Wonnen der Interdisziplinarität komplett zu machen, gibt es natürlich auch noch lehrreiche Vorträge sonder Zahl und am 12. März ein „Hamlet-Projekt“, wo Schultheatergruppen aus England, Deutschland und Dänemark selb-ander die verschiedensten Interpretationen vormachen.
Eigentlich hätte auch der erste Teil des Festivals mitsamt den Gastcompanies aus aller Welt erst jetzt stattfinden sollen. Aber weil die „Trüpel-Millionen“ aus haushaltstechnischen Gründen unbedingt im 93er Jahr weg mußten, gab's eben zuerst die teureren Sachen, und nun kommen wir in den Genuß des ungetrübten Beiprogramms.
Ein schon anvisierter dritten Teil wird aber wegen Geldmangels nicht mehr stattfinden; dafür gehen die Vorarbeiten zu einem „Shakespeare Globe Zentrum“ im Bremen munter voran. Dieses Zentrum soll in enger Anlehnung an die Company bspw. die bundesweit zahlreichen Shakespeare-Aktivitäten zu wechselnden Festivals gruppieren und zudem machtvoll den Aufbau des „Globe Centre“ in London befördern. schak
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen