Die Pestgefahr ist noch lange nicht gebannt!

Die Pest, die im allgemeinen Bewußtsein als Krankheit des Mittelalters gilt, stellt noch immer eine akute Gefahr dar. Nach einem am Mittwoch in Genf veröffentlichten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden 1992 in neun verschiedenen Staaten 1.768 Pest-Erkrankungen festgestellt, von denen 198 tödlich verliefen. Betroffen waren Vietnam, Burma, Madagaskar, Zaire, Brasilien, Peru, China und die Mongolei. Auch in den USA gab es demnach 13 Krankheits- und zwei Todesfälle. Eine besonders starke Zunahme der Pest-Erkrankungen verzeichnete die WHO im zentralafrikanischen Zaire, wo 1993 insgesamt 267 Menschen an Pest erkrankten und 70 an der Krankheit starben. „Die Bedrohung durch große Pest-Epidemien ist durch die Fortschritte der Medizin und der Gesundheitsfürsorge praktisch überwunden“, tröstet immerhin der WHO-Experte für Infektionskrankheiten, Jewgeni Tichomirow.Foto: Paul Glaser