: Langlebige Chauffeure
■ Für die Uni nur 3 Monate zum Sparen
Während Wissenschaftssenator Leo Hajen der Uni drei Monate Zeit einräumt, um 15 Prozent der Studienplätze abzubauen, bittet sich der Hamburger Senat Zeit bis zum Jahr 2000 aus, um den eigenen Chauffeurdienst zu reduzieren. Auf diesen Widerspruch wies am Donnerstag abend der Galier Martin Jörß in der Bürgerschaft hin.
Die GAL-Fraktion hatte im Haushaltsausschuß vorgeschlagen, den 4,2 Millionen Mark Etat für den Fuhrpark des Senats zu kürzen. Durch die Nutzung von Bahn, Taxen und Fahrrädern sowie die Schaffung eines Dienstfahrzeugpools könnte hier eine Million Mark gespart werden. Der Senat verwies auf ein bereits bestehendes Programm zur Reduzierung des Chauffeurdienstes, das bereits 1989 begonnen hat und innerhalb von zehn Jahren den Abbau von 14 der insgesamt 68 Chauffeurstellen vorsieht. Interessant dabei: Die 38 Stellen zum Rund-um-die-Uhr-Transport der Senatoren werden nicht angetastet. Gespart wird im wesentlichen durch Verlagerung des behördlichen Aktentransports an private Firmen.
Umdenken müssen also wieder mal nur die anderen, in diesem Fall die Universität. Bei der Verteidigung der Studienplätze, das wurde am Donnerstag deutlich, hat sie wenig Schützenhilfe der Bürgerschaft zu erwarten. Lediglich Jörß bezeichnete Hajens Pläne als „jenseits von Gut und Böse“. Während die SPD-Abgeordnete Schilling brav ein „leere-Kassen-muß-wohl-sein-bedauerlich“ betete, um dann noch ein mutiges „allerletzes-Mittel-und-wenn-dann-nur-vorübergehend“ dranzusetzen, bekannte die CDU-Politikerin Knipper frohgemut, Studienplatzabbau sei „für die CDU kein Tabu“. kaj
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