piwik no script img

Flutet Bremen

■ Tagung zur Rettung der Feuchtgebiete

Bremen ist mit den Borgfelder Wümmewiesen, dem Hollerland und den Hammewiesen geradezu umzingelt von Feuchtbiotopen und gilt deshalb in Deutschland als „Zentrum der Feuchtlandgebiete“. In Norddeutschland gibt es die meisten „noch zu rettenden Gebiete“, im Süden Deutschlands, besonders an der Donau, sind 99 Prozent der Feuchtwiesengebiete unwiederruflich zerstört.

Deshalb konzentrieren sich sämtliche ExpertInnen auf die noch übrig gebliebenen Gebiete in Niedersachsen, Bremen, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Die Borgfelder Wümme Wiesen gelten bundesweit als beispielhaft: In mehr als zwanzig Jahren, gelang hier die Wiederansiedlung von seltenen Pflanzen.

Das Bundesamt für Naturschutz hat die Uni Bremen jetzt aufgefordert, ein Verzeichnis aller norddeutschen Feuchtgebiete anzulegen. Sechs BiologInnen, ZoologInnen und BotanikerInnen, erstellen nun diese Liste. Die zum Teil noch bestehenden Feuchtwiesen und wiederhergestellten Biotope sollen nach Planung der Uni nicht nur als Naturschutzgebiete „vor sich hin tümpeln“, sondern durchaus landwirtschaftlich genutzt werden, berichtet der Leiter des Bremer Projekts Gerd Rosenthal.

Konkret sieht der Plan vor, daß die LandwirtInnen einen Teil ihrer Fläche brachliegen lassen und nur von Zeit zu Zeit beweiden lassen und mähen. Das Landwirtschaftsministerium in Bonn unterstützt die Aktion mit 700 Mark pro Hektar. Besonders von den jüngeren LandwirtInnen wird dieses Konzept angenommen.

Eine Dringlichkeitsliste für Bremens Feuchtgebiete erstellt jetzt schon das Projekt „Feuchtgrünland und Naturschutz“ an der Uni Bremen. Als besonders dringend gilt die Aufarbeitung der Hammewiesen sowie des Werderlands. Außerdem soll ein weiterer Versuch unternommen werden, das Gebiet Niedervieland III unter Naturschutz zu stellen. Hier sei man jedoch zur Zeit an politische Vereinbarungen gebunden, bedauerte Professor Hermann Cordes von der Universität Bremen. N.Jeglinski

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen