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Chance für die 32-Stunden-Woche

■ ÖTV erwägt regionale Tarifverhandlungen für Ostberlin

In regionalen Tarifverhandlungen könnten Gewerkschaften und Berliner Senat jetzt über die Verkürzung der Arbeitszeit auf 32 Stunden pro Woche für den öffentlichen Dienst Ostberlins verhandeln. Diese Möglichkeit ergibt sich aus dem zwischen der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) und den öffentlichen Arbeitgebern auf Bundesebene ausgehandelten Tarifvertrag: Eine Öffnungsklausel für Ostdeutschland gestattet, zur Sicherung von Arbeitsplätzen befristet für drei Jahre eine Arbeitszeitverkürzung mit teilweisem Lohnausgleich zu vereinbaren. Die Berliner ÖTV diskutiert jetzt, ob sie sich beim Senat für die 38,5-Stunden-Woche in Ostberlin einsetzen soll. Damit würde die östliche Arbeitszeit – derzeit noch 40 Stunden pro Woche – an den Westen angeglichen. Der Nettolohn der Beschäftigten dürfe dabei nicht reduziert werden, betont Berlins ÖTV-Vorsitzender Kurt Lange.

Die weitere Absenkung der Arbeitszeit in Richtung 32 Stunden dagegen „ist für die Beschäftigten kaum noch bezahlbar“, so ÖTV- Tarifsekretär Erhard Ott. Die Einkommen im Osten seien so gering, daß selbst bei teilweisem Lohnausgleich nicht zu verkraftende finanzielle Einbußen entstünden.

Ob mit der Arbeitszeitverkürzung auf 38,5 Stunden die Arbeitsplätze gesichert werden können, die der Berliner Senat aus Kostengründen im öffentlichen Dienst streichen will, ist fraglich. Die Fraktion Bündnis 90/Grüne hatte darauf hingewiesen, daß eine Reduzierung auf 32 Stunden pro Woche notwendig wäre, um die angekündigte Einsparung von 35.000 Stellen ungefähr auszugleichen. Hannes Koch

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