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■ Rexrodt: „Parteiische Presse-Phalanx schreibt FDP kaputt“

Bundeswirtschaftsminister Günter Rexrodt (FDP) hat den Verantwortlichen für die miserable Lage der FDP ausgemacht. Eine „Phalanx der parteiischen Presse“ wolle die liberale Partei „kaputtschreiben“. Offenbar war ihm die innerparteiliche Schlammschlacht, die einer der Gründe für den Rücktritt der Landesvorsitzenden Carola von Braun gewesen war, aber nicht ganz entgangen – der Bundesminister, der für den Landesvorsitz kandidiert, rief seine Parteifreunde zur Geschlossenheit auf.

Neben Rexrodt kandidiert auch der 29jährige Andreas Spector, der von den Jungen Liberalen nominiert worden ist. Der Konkurrent, der sich in der Vergangenheit für die Abschaffung der Wehrpflicht eingesetzt hatte und stellvertretender Vorsitzender der Kreuzberger FDP ist, kandidiert, weil er die Probleme der Partei „vor Ort lösen kann“. Rexrodt sei zwar ein guter Wirtschaftsminister, sagte er, sei deshalb aber zu häufig an das ferne Bonn gebunden. Spector werden bei der Wahl, die erst nach Redaktionsschluß durchgeführt wird, keine Chancen für den Landesvorsitz eingeräumt. Rexrodt, der als Mitglied der Bundesregierung die überraschende Streichung von über 600 Millionen Mark Bundeshilfe für Berlin mitzuverantworten hat, warf der Großen Koalition Versagen vor. Berlin sei das Schlußlicht der Einheit, die Union und SPD hätten die Insel-Nostalgie kultiviert. Unter anderem forderte Rexrodt einen Tunnel unter dem Brandenburger Tor, einen Kopfbahnhof für den Transrapid und den Erhalt des Flughafens Tempelhof. diak

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