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Weniger Wohnungen

■ Zahlen vom Statistischen Landesamt / Bauverwaltung: „Momentaufnahme“

Der Berliner Wohnungsbau hat 1993 einen großen Einbruch erlitten. Insgesamt wurden nur 9.415 Wohnungen fertiggestellt, wie das Statistische Landesamt jetzt mitteilte. Das waren 13,7 Prozent weniger als im Jahr 1992. Vier Fünftel der Wohnungen entstanden in Westberlin. Hier wurden 1993 insgesamt 8.344 neue Wohnungen hochgezogen, 4,2 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Die wichtigsten Neubaubezirke waren Neukölln, Steglitz, Reinickendorf und Tempelhof, wo jeweils mehr als 1.000 Wohnungen errichtet wurden. Im Ostteil entstanden dagegen nur 1.071 Wohnungen, fast die Hälfte weniger als im Jahr zuvor.

Ralf Schlichting, Pressesprecher der Bauverwaltung, wertete die Zahlen des Statistischen Landesamtes als „Momentaufnahme“, der eine hohe Zahl bewilligter, aber noch nicht fertiggestellter Wohnungen gegenüberstehe. Im Wohnungsbauprogramm des Senats für 1993/94 seien rund 16.000 Wohnungen, davon 5.000 im sozialen Wohnungsbau, für die Bewilligung hochgerechnet worden. Diese Zahlen würden bis zum Ende des Programmzeitraums im Frühjahr 1994 „auf die Bilanz deutlich durchschlagen“.

Außerdem sei der enorme Rückgang auf die Beendigung des sogenannten komplexen Wohnungsbaus zurückzuführen. Allein in Hellersdorf, so Schlichtung, wurden 1992 noch 1.600 Plattenbauwohnungen realisiert. 1993 verringerte sich die Zahl auf ganze 250 gebaute Wohneinheiten. „Der komplexe Wohnungsbau ist praktisch beendet.“ Alle übrigen Baumaßnahmen in den Ostberliner Großsiedlungen zielten auf die Modernisierung der Plattenbauten ab oder seien neu konzipierte Bauvorhaben, wie etwa die Quartiere in Alt-Glienicke. Schlichting zeigte sich sicher, daß noch in dieser Legislaturperiode „100.000 neue Wohnungen auf den Weg gebracht“ würden. ADN/rola

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