: Mord mit deutschen Waffen -betr.: "Kurden blockierten Autobahn", taz vom 23.3.94
Betr.: „Kurden blockierten Autobahn“, taz vom 23.3.94.
Es ist doch keine Frage, wer gewalttätiger ist: einige Kurden, die Autobahnen blockieren, oder einige Deutsche, die mit Waffen und Munition das Morden an Kurden unterstützen.
Deutschland lieferte 1990 bis 1993 50 Raketenwerfer, 150 Leopard-I-Panzer, 300 DDR-Schützenpanzer, 46 Phantom Jagdbomber, dazu G-3-Gewehre und Hunderttausende von Geschossen. Die Firma Eurometall bei Nienburg z.B. schickte 18.000 Granaten in tragbaren Behältern für den Transport auf Mauleseln.
Eine Reise durch Kurdistan überzeugte auch mich: eine Gruppe von Journalisten, Rechtsanwälten, GewerkschafterInnen sah im Mai vorigen Jahres in Dyarbakir, Batman, Cicre, Sirnak – dort wo das türkische Militär mordet – Leopard- und NVA-Panzer, Fauntransporter, Mercedes- und VW-Jeeps mit Maschinengewehren im Einsatz gegen Kurden.
Wir erlebten am eigene Leibe und hörten im Menschenrechtsverein in Dyarbakir, wie Regierung, Polizei und Militär Menschenrechte zertreten.
Was tun „unsere“ Politiker? Kein Wort von Hafensenator Beckmeyer zu den Waffenexporten über Bremens Häfen! Innensenator van Nispen und Innenminister Kanther wollen Asylverfahren und Abschiebungen beschleunigen!
Ernst Busche
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen