: Lärmterror unter Wasser
San Francisco (dpa/taz) – In den USA streiten Wissenschaftler über ein Projekt zur Messung der Temperaturen im Pazifik. Vielleicht schon in einem Monat sollen Lautsprecher im Ozean vor der kalifornischen Küste und vor der Hawaii- Insel Kauai installiert werden und alle vier Stunden 20 Minuten lang „Lärm schlagen“. Anhand der Geschwindigkeit, mit der sich die Geräusche ausbreiten, wollen Forscher herausfinden, ob sich das Wasser als Folge des Treibhauseffekts erwärmt. Die 35 Millionen Dollar teure Studie wird überwiegend vom US-Verteidigungsministerium finanziert. Doch im Gegensatz zu Ozeanographen und Klimaforschern sind viele Biologen und Tierschützer von dem Projekt alles andere als begeistert. Sie fürchten, daß Meeressäugetiere durch den Lärm empfindlich gestört und gefährdet werden. Das gelte für Delphine, Robben, Seelöwen und -elefanten, vor allem aber für Wale, die sich beim Navigieren und der Kommunikation über große Entfernungen an Tönen orientierten. Ob die Studie in der geplanten Form stattfindet, hängt jetzt von der Genehmigung der zuständigen nationalen Fischereibehörde ab, die zur Zeit Experten anhört. Einige kalifornische Senatoren und Kongreßabgeordnete haben bereits an die Behörde appelliert, dem Tierschutz Vorrang zu geben.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen