piwik no script img

Erfahrungen aus dem türkisch-irakischen Grenzgebiet

Angelika Beer, Grüne Bundestagsabgeordnete aus Neumünster, ist gestern ebenfalls aus Kurdistan zurückgekommen. Sie war in Cisre an der irakischen Grenze, um dort im Auftrag der Grünen ein Gesundheitsprojekt mit aufzubauen. Beer: „Man kann sich kaum vorstellen, wie die Situation dort ist. Kein Kurde hat sich getraut, wegen der Militärpräsenz das Newroz-Fest zu feiern.“ Überall seien deutsche „BTC 60 Panzer“ der ehemaligen Nationalen Volksarmee herumgefahren, die Soldaten hätten offen mit dem Zeichen der faschistischen Grauen Wölfe gegrüßt. Sie selbst war aus dem Haus des kurdischen Bürgermeisters heraus „mit einer Maschinenpistole im Rücken“ verhaftet worden. Beer: „Man wollte uns weghaben.“ Wenige Stunden später sei die Region bombardiert, drei Dörfer zerstört und 25 Menschen getötet worden. „Ich habe Verletzte in Dyabarkir besucht“, so Beer. Die Kommunalwahl sei eine Farce: „Auf den Dörfern wurden den Menschen angedroht, daß ihre Häuser abbrennen würden, falls sie 'falsch' wählen.“ pemü

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen