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■ Kopenhagens DealerInnen drohen:„Wir streiken!“

Kopenhagen (taz) – Wenn die Polizei „sich nicht endlich zusammennimmt“, werde man am 6. April in einen unbefristeten Streik treten. Mit dieser vermutlich einmaligen Drohung wollen die DealerInnen in Kopenhagens führendem Drogenumschlagplatz, der „Freistadt“ Christiania, in Zukunft Ruhe bei ihren Geschäften und vor allem keine Polizeikontrollen mehr haben. In diesem Bemühen, den Umsatz harter Drogen einzuschränken, führt Kopenhagens Polizei seit Monaten regelmäßig regelrechte Razzien im Gebiet von Christiania durch. Da dies nicht allzu erfolgreich war, hatte Justizminister Erling Olsen kürzlich verschärfte Maßnahmen gegen den jahrelang tolerierten Haschverkauf angekündigt und die BewohnerInnen von Christiania aufgefordert, selbst für „Ordnung“ zu sorgen. Sonst, so die Drohung, könne sich die Regierung entschließen, die ganze Freistadt bis Ende Februar nächsten Jahres zu schließen und ihre 1.200 Bewohner auf die Straße zu setzen.

Der angekündigte Dealer- Streik könnte sich für die Polizei durchaus als unangenehm erweisen. Bestreikt werden soll nur der Handel in Christiania selbst. Der Handel soll statt dessen in andere, derzeit drogenhandelsfreie und für die Polizei wesentlich schwerer zu überwachende Teile Kopenhagens verlegt werden. Reinhard Wolff

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