piwik no script img

Kurzschluß Schulenschließung -betr.: Franke-Kommentar, "Auferstanden aus Ruinen..."?

Betr.:Franke-Kommentar, „Auferstanden aus Ruinen...“ ?

... diese Eingangszeile eines zeitweilig in Deutschland häufig gespielten Liedes fällt mir immer wieder ein, wenn ich einen der vielen Kommentare von Herrn Franke in der taz lese. Das Ende des Objekts, dem das o.a. Lied gewidmet war, ist bekannt. Franke macht weiter. Wer war eigentlich der Bildungssenator, der uns die ganzen heutigen Strukturprobleme hinterlassen hat, der die Schulen durch 13 Jahre Einstellungsstop in wesentlichen Bereichen von allen Innovationen abgeschnitten hat, der die Gründung des bilingualen Gymnasiums durchgesetzt hat, in dessen Amtszeit die Schließung von dem Schulraum erfolgt ist, der uns heute an allen Ecken und Enden fehlt? Sind nicht unter Franke SchülerInnenzahlen manipuliert worden, um die Schließung von Einheiten voranzutreiben? Hat er nicht die Schülerzahlen der Berufsschulen des Dienstleistungsgewerbes an die politischen Vorgaben anpassen lassen- und zwar auf eine Abweichung um 100 Prozent für eine Prognose des Zeitraumes 1984-1987? Dieser Mensch, der so viele Strukturen im Bildungswesen zerschlagen hat, stellt sich heute hin und unterstellt anderen, daß sie Schulen schließen wollen. Das ist dreist. Herr Franke argumentierte 1984 mit zurückgehenden SchülerInnenzahlen und der unabdingbaren Notwendigkeit der Integration von allgemeiner und beruflicher Bildung, als er die über 10.000 SchülerInnen des Berufsbildungszentrums in die Randbezirke der Stadt schickte. Heute sagt er, daß es um die Auffüllung der gymnasialen Standorte ging. Und genau an diesem Beispiel wird die zentralistische Schulreform a la Franke deutlich. Es wird ein politisches Ziel formuliert (=wohnortnahe Gymnasien) und exekutiert, die Positionen der anderen von diesem Prozeß betroffenen Gruppen werden ignoriert. Die Meinung der über 10.000 BerufsschülerInnen und deren Interessen spielte bei den ehemaligen Entscheidungen keine Rolle. Dieses Verständnis von Reform ist es doch, was soviel Vertrauen und Initiative zerstört hat. .

Helmut Zachau

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen