piwik no script img

Kampf für die Flugzeugabfertiger

■ Frau an die Spitze des Bremer Flughafen-Betriebsrates wiedergewählt

Wenn Ihr Reisekoffer statt auf Teneriffa im Flughafen Zürich landet – wenn die nette Lautsprecherstimme Sie zum richtigen Flugsteig geleitet – wenn ein Kuli Ihren Koffer durch das Abfertigungsgebäude bugsiert – wenn ein Gärtner in der Promenade zum Flughafen herumharkt: dann sind die MitarbeiterInnen der Flughafen Bremen AG beteiligt. Rund 320 Leute, darunter nur 62 Frauen, sichern den Betrieb des Flughafens eher aus dem Hintergrund. Da ist oft Muskelarbeit gefragt, beim Be- und Entladen der Flugzeuge zum Beispiel. Ihre Interessenvertretung hat der „Männerverein“, so ein Flughafensprecher, allerdings in die Hände einer Frau gelegt: Rosemarie Linder ist eine der wenigen weiblichen Betriebsratsvorsitzenden (außerhalb des öffentlichen Dienstes) in Bremen. Mit über 80 Prozent der Stimmen ist die Personalsachbearbeiterin jetzt zum zweiten mal als Vorsitzende des Gremiums, in dem neben ihr noch acht Männer sitzen, gewählt worden.

Neben den alltäglichen Sorgen, die auch schon mal MitarbeiterInnen der kleinen Charter-Fluggesellschaften – die Rosemarie Linder ebensowenig wie die Flugsicherung vertritt –bei ihr loswerden, kämpft die Betriebsrätin vor allem um die Existenzsicherung der „Bodenverkehrsdienste“. Das sind in Bremen rund 100 zum größten Teil ausgebildete „Flugzeugabfertiger“, die das Be- und Entladen der Flieger auf dem Rollfeld übernehmen. Die deutschen Flughafenbetreiber haben das Monopol für die Abwicklung dieser Arbeit inne. In diese deutsche Spezialregelung will sich allerdings nicht nur ein US-Unternehmen einklagen, sondern es haben auch 25 Fluggesellschaften, darunter die Lufthansa, Beschwerde bei der Europäischen Union eingelegt. Rosemarie Linder sieht die Überlegungen der EU-Kommission für Wettbewerb, nun die Richtlinien zur Abfertigung der Flugzeuge zu ändern, als Bedrohung von rund 200 Arbeitsplätzen im Bremer Flughafen. Und das, obwohl in den letzten Jahren durch die Erweiterung des Charterverkehrs mehr Arbeitskräfte zur Abfertigung eingestellt werden konnten. skai

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen