: Ermittlungen gegen Polizisten
Späte Rache für Frank Fennel. Zumindest einer der Beamten der berüchtigten 16E-Schicht der Revierwache Lerchenstraße, die den jungen Schlosser im Juli 1991 nach einer Verhaftung schwer mißhandelt haben sollen, wird sich wohl demnächst vor Gericht verantworten müssen. Wie Presse-Staatsanwalt Rüdiger Bagger gestern bestätigte, sei in diesem Fall die teilweise Wiederaufnahme der Ermittlungen angeordnet worden, Details mochte er gestern nicht preisgeben, „um die Ermittlungen nicht zu gefährden“.
Frank Fennel war eines der beiden namentlich genannten Opfer der „unter dem Namen E-Schicht bekannten Sondereinheit der Polizei“, das die Menschenrechtsorganisation „amnesty international“ im Januar 1994 in ihrer Schrift „Mißhandlungen im Hamburger Polizeigewahrsam“ genannt hatte. Amnesty hatte die damalige Justizsenatorin Peschel-Gutzeit darin unter anderem aufgefordert, die Staatsanwaltschaft anzuweisen, bei der Überprüfung der insgesamt 32 Mißhandlungsfälle die „Aussagen aller Augenzeugen unparteiisch zu behandeln“.
Im Fall Lutz Priebe, dem zweiten Namen auf der amnesty-Liste, dauern laut Bagger die Überprüfungen noch an. Der Krankenpfleger war 1989 in der Revierwache Lerchenstraße zusammengeschlagen worden. bit
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen