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Leben mit Aids

■ Ein Fragebogen soll aufklären

Eine Diagnose, die das Leben verändert: HIV-infiziert. Doch was die von der Immunschwäche bedrohten Menschen bewegt, ob sie mit ihrer Wohn- und Arbeitssituation zufrieden sind oder welche Hilfsangebote sie sich wünschen, ist weitgehend unbekannt. Denn nur ein Bruchteil der etwa 6000 bis 7000 HIV-positiven Menschen in Hamburg nutzt die Beratungsstellen. Weil deren Angebote unzureichend sind, weil sie (noch) keine Betreuung brauchen, oder weil sie die Einrichtungen schlicht nicht kennen? Ein Fragebogen der Gesundheitsbehörde soll darüber jetzt Aufschluß bringen.

Knapp 1000 Menschen (fast ausschließlich Männer) sind in der Hansestadt in den vergangenen zehn Jahren an Aids erkrankt, seit 1982 bereits 583 daran gestorben. Die Zahl derjenigen, bei denen die Krankheit ausbricht, bleibe relativ konstant bei jährlich etwa 150, erklärte gestern die Hamburger Aids-Beauftragte Heide Vogt. Ein Beleg dafür, daß die Präventionsarbeit erfolgreich sei. Dafür werden die pflegerische, medizinische und seelische Betreuung immer wichtiger – um so mehr, als sich die Lebenserwartung der Menschen, bei denen Aids zum Ausbruch kommt, um durchschnittlich 18 Monate erhöht habe. Fragen der Wohnunterbringung und der Sicherstellung von ambulanter oder stationärer Pflege kommen daher größere Bedeutung zu.

Vom Fragebogen, bei dem selbstverständlich weder Namen noch Adressen angegeben werden sollen, hat die Gesundheitsbehörde bisher 20.000 Exemplare drucken lassen. Die liegen unter anderem in Arzt-Praxen, Apotheken, der Bücherhalle Große Bleichen, Beratungseinrichtungen, in der Verbraucherzentrale und im Buchladen „Männerschwarm“ aus sowie dem Schwulenmagazin Hinnerk bei. taz

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