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Beratung für junge Ausländer -betr.: "Platz nur in der Putzkolonne", taz vom 6.4.94

Betr.: „Platz nur in der Putzkolonne“, 6.4.94

Sehr geehrte MitarbeiterInnen der taz Hamburg, in Ihrem Artikel berichten Sie von einer neuen Studie über die Beschäftigungssituation ausländischer ArbeitnehmerInnen in Hamburg. Der von der Firma Konsalt erstellte Forschungsbericht bestätigt erneut die These von der Segmentierung des Arbeitsmarktes zwischen Deutschen und AusländerInnen. Kennzeichnend für die Beschäftigungsstruktur von den in der Bundesrepublik lebenden Menschen ausländischer Herkunft ist die Tätigkeit in den weniger zukunftsträchtigen und qualifizierten Berufen, wodurch diese Personengruppe auch verstärkt von Arbeitslosigkeit bedroht ist.

In der Studie wurde leider nicht speziell auf die Ausbildungssituation von Jugendlichen ausländischer Herkunft eingegangen. In diesem Bereich, der für die Beurteilung der zukünftigen Lage auf dem Arbeitsmarkt besonders wichtig ist, ist eine ähnliche Segmentierung festzustellen und zwar sowohl entlang der verschiedenen Berufssparten als auch zwischen der betrieblichen (Duales Ausbildungssystem) und überbetrieblichen Ausbildung. Um diese Situation zu verändern, wurde im Oktober '93 die Beratungsstelle zur Qualifizierung ausländischer Nachwuchskräfte, kurz BQN, gegründet. Die BQN will in erster Linie Informationsdefizite bei Ausbildungsbetrieben und Familien ausländischer Herkunft abbauen helfen und mittels Informationsabenden, Diskussionsrunden und Seminaren eine Brücke zwischen den Betrieben und den Jugendlichen ausländischer Herkunft schlagen. Ziel ist es letztendlich, die berufliche Intergration dieser Jugendlichengruppe zu verbessern, insbesondere den Anteil Jugendlicher ausländischer Herkunft in der Berufsausbildung zu erhöhen, um auf diesem Wege die Segmentierung des Arbeitsmarktes aufzuheben. Für weitere Fragen stehen wir gerne zur Verfügung (Tel. 23 11 30). Mit freundlichen Grüßen

BQN Hamburg,

Sabine Haugg, Leiterin

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