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Die Dominatorin

■ Steffi Graf ab kommenden Montag am Hamburger Rothenbaum ohne Konkurrenz

Eintönigkeit in der Tennis-Weltrangliste. Auf Platz eins steht Steffi Graf - dann kommt lange Zeit gar nichts. Nach dem riesigen Loch hinter „unser Steffi“ folgt die Spanierin Arantxa Sanchez-Vicario.

Nun, auch das Damen-Tennis-Turnier am Rothenbaum, das am Montag beginnt, wird wohl kaum etwas an dieser Situation ändern. Höchstens, wenn die nun – dank Rexona – wohlriechendere Gräfin von psychische Problemen eingeholt wird, denn schließlich kehrt sie an den Ort zurück, wo vor einem Jahr ihre unverhoffte, und in dieser Form sicherlich nicht erwünschte, Dominanz im weißen Sport beginnen sollte. Zur Erinnnerung: Am 30.April stach der manische Graf-Fan Günter Parche auf die damalige Weltranglisten-Erste Monica Seles ein. Seitdem hat sie sich vom Tennisbusiness zurückgezogen. In diesem Jahr will Seles den Schläger nicht mehr in die Hand nehmen, andere Stimmen munkeln sogar: nie wieder.

Steffi, mit der variablen Zopffrisur, hat also keine Gegnerinnen mehr. Fünf Turniere gewann sie dieses Jahr, das letzte in Key Biscayne, 32 Partien lang donnerte sie den gelben Ball erfolgreich in die Platzhälften ihrer chancenlosen Gegnerinnen. Im Amiland hat die fünffache Wimbledongewinnerin deswegen schon längst ihren Spitznamen weg: Dominator

Dominieren möchte die Brühlerin auch bei ihrer achten Teilnahme in Hamburg, sie will den Pokal eines Uhrenherstellers – 400.000 Dollar Preisgeld – mit in ihre Trophäen-Sammlung aufnehmen. Sechs dieser Terrinen stehen schon in den Grafschen Vitrinen.

Die Veranstalter hingegen sind notgedrungenerweise sehr innovativ: Bodygards, Zivilpolizei, Stichproben-Untersuchungen bei Taschen, Kameras die Tennis-Glotzer beobachten.

Nina Westphal

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