: Lage der Zivis schlechter -betr.: "Zivis im Alltagsdschungel", tazvom 18.4.94
Betr.: “Zivis im Alltagsdschungel“, taz vom 18.4.94 Ich möcht mit diesem Brief darstellen, daß die Fälle, die Sie in Ihrem Artikel bezüglich der Unterhaltssicherung für Zivis anführen, nicht die extremsten sind. Ich trat meinen Dienst schon im November an, heute schlage ich mich immer noch mit dem Unterhaltssicherungsamt rum.Ich mußte zu den angeführten Unterlagen noch Ansichts- und Grundrißpläne des ganzen Hauses sowie eine „Unabhängigkeitsbestätigung“, Verdienstnachweise (vom Arbeitgeber und zusätzlich vom Steuerberater) und weitere Unterlagen einreichen. Mein erster Antrag wurde abgelehnt, weil ich mir angeblich 6 Monate vor dem Einzug in die Wohnung diese nicht leisten konnte (in der Zeit war ich Schüler). Es wird viel auf den „Durchführungshinweisen für Beamte“ des Bundesministers herumgeritten, statt die eigentlichen Gesetze zu befolgen. Seit 3 Monaten liegt mein Widerruf gegen die Ablehnung bei der Widerrufsstelle des Senators. Meine Dienststelle hat auch finanzielle Engpässe; ich weiß nicht, wie ich meine Miete weiter bezahlen soll. Unmöglich ist auch die Tatsache, daß bei unverschuldetem Umzug angeblich jeder Anspruch auf Zahlung entfällt.
Tim Köhler
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