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„Brücke der Hoffnung“ am Ende

■ Neun Lebensmitteltransporte für eine Mio Mark nach Bosnien

Zum vorerst letzten Mal ist gestern ein Transport mit Hilfsgütern der Bremer „Brücke der Hoffnung“ in die bosnischen Städte Tuzla und Lukavac gegangen. Ein halbes Jahr nach Gründung legten die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen Rechenschaft über die Verwendung von knapp einer Million Mark an Spendengeldern ab. Insgesamt seien neun Transporte mit rund 950 Tonnen Lebensmitteln für Bosnien finanziert und organisiert worden.

Dabei sei ein Kilogrammpreis für Lebensmittelhilfe von 1,30 Mark erzielt worden, sagt „Brücke“-Mitarbeiter Manfred Schlichting. Das Kilo-Preis-Verhältnis bei anderen Organisationen liege „um ein Vielfaches darüber“. Rund 50 Prozent der Ladungen, von denen acht nachweislich an ihren Zielorten angekommen sind, mußten als Wegezoll an die serbische Seite abgegeben werden.

„Jetzt, wo die Türen aufgehen, sehen wir erst, wie dringend unsere Hilfe ist. Die Leute dort leiden massiv unter Hunger“, sagte Marieluise Beck von der „Brücke“. Das Geld sei aber nun zu Ende, die Spendenbereitschaft in der Bevölkerung habe nachgelassen. Dabei sei die Hilfe jetzt wichtiger denn je. „Es entsteht bei den Moslems der Eindruck, daß dem Westen völlig egal ist, was mit ihnen passiert“, sagte Beck. „Dieser Meinung müssen wir entgegenwirken.“ dpa

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