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Binsenwahrheiten

■ betr.: „Die ethnische Brille der Linken“, taz vom 11.4.94, Leser briefe dazu taz vom 16./20.4.94

Șenocak hat nur ein paar Binsenwahrheiten ausgesprochen: daß die (sogenannte) Identität sich nicht (nur) von der (sogenannten) Ethnie her definiert; daß wir Gewalt anwenden, wenn wir andere auf ihre (sogenannte) Ethnie festlegen; daß Eingewanderte sich auf das Einwanderungsland einlassen sollen (Flachdenker nennen das mit Ekel im Gesicht „Assimilation“), wollen sie nicht selber und von sich aus als Randgruppe fungieren; daß rückwärtsgewandte Menschen zu Salzsäulen erstarren, und zwar persönlich, kulturell und politisch.

Das alles gilt auch für Kurden, und mögen sie noch so unterdrückt sein. Wer so oft wie Șenocak sich in dieser Zeitung für die Rechte der Kurden in der Türkei eingesetzt hat, darf ruhig so was sagen. Damit versetzt er – als von seiner Vernunft Gebrauch machender Mensch – den Götzen „Volk“, „Ethnie“, „Heimat“ ... einen kräftigen Stoß. Kein Wunder, daß Ayatollahs, Ethnokraten und link(isch)e, selbsternannte Volksverweser auf ihn einprügeln. G. Aparicio, Stuttgart

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