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Boom mit weniger Jobs

■ Deutsche ABB spürt keine Krise

Heidelberg (dpa) – Die deutsche Tochter des schwedisch-schweizerischen Elektrokonzerns Asea/Brown-Boveri machte schon in der Krise des letzten Jahers beste Geschäfte. Gegen den allgemeinen Branchentrend wuchsen die Aufträge bei ABB um sechs Prozent, der Jahresgewinn stieg – wegen niedrigerer Steuern – sogar um 27 Prozent auf 218 Millionen Mark.

Damit ist die deutsche Tochter wichtigster Gewinnbringer im ABB-Konzern. 1994 wird alles noch besser – nur der seit 1991 anhaltende Personalabbau werde sich aber auch in diesem Jahr fortsetzen, sagte der Vorstandsvorsitzende Eberhard von Koerber gestern im neuen Heidelberger ABB-Forschungszentrum. Die Zahl der Beschäftigten werde bis zum Jahresende um sieben Prozent auf 36.934 abgebaut.

Koerber selbst räumt seinen Stuhl in Mannheim. Er zieht nach Brüssel um, zu Höherem berufen. Nach der Hauptversammlung des Konzerns vom 19. Mai soll der Deutsche ABB-Chef Chef für ganz Europa werden. Das bisherige Vorstandsmitglied Michael Pohr wird die Nachfolge antreten.

Ein einziger „Schwachpunkt“ (Koerber) werde die insgesamt positive Bilanz wohl auch weiterhin belasten: Beim Lokomotivenbauer ABB-Henschel mußte aufgrund europaweiter Überkapazitäten bei den Herstellern von Schienenfahrzeugen im letzten Jahre ein operativer Verlust von 30 Millionen Mark verbucht werden.

Die ostdeutschen ABB-Gesellschaften arbeiten dagegen schon jetzt durchweg mit Gewinn. Auch die drei ABB-Unternehmen in der tschechischen Republik steuerten zweistellige Millionenbeträge zum Ergebnis bei. Vor allem die drei östlichen Nachbarländer Polen, Ungarn und Tschechische Republik entwickelten sich langsam zu wichtigen Absatzmärkten, glaubt Koerber.

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