■ Soundcheck: Saint Etienne / Biohazard
Heute abend: Saint Etienne. Manierismus pur. Prefab Sprout treffen sich mit den Pet Shop Boys in einer venezianischen Gondel und meine kleine Schwester singt dazu unter der Dusche. Saint Etienne stammen aus Croydon, ihre Musik scheint aber aus einem verwunschenen Märchenwald zu entspringen, wo man sich noch traut, an Elfen und Luftgeister zu glauben und Volksweisen, House, Dub, Akustik-Klampfen, Filmsamples und Chöre zu vermischen.
Freizügig klauben sie sich die schönsten Blätter der musikalischen Wälder zusammen und werfen sie in die Tiger Bay, so der Titel ihres aktuellen Albums, wo sie zu hoffnungslos romantischen kleinen Präziosen oder hysterisch gutgelauntem House kompostieren. So entsteht ein übercodiertes, versponnenes Pop-Universum, bei dem selbst abgebrühte Info-Texter der Plattenfirma ihre poetische Ader an der Sternen-Metaphorik austoben.
Ein Abend für alle jene, die Sarah Cracknell als trällernde Alice im Wunderland treffen wollen.
Volker Marquardt
Markthalle, 21 Uhr.
Heute abend: Biohazard. Industrie und Kultur scheinen manchmal Hand in Hand zu gehen. Wird auf der einen Seite mit nicht immer nachzuvollziehenden Techniken am tierischen und menschlichen Genom herummanipuliert, um zu sehen, was noch aus der Natur herauszuholen ist, guckt man auf der anderen Seite nach, was noch im Hardcore steckt.
Die vier Jungs aus Brook-lyn benannten sich vor drei Jahren nach dem internationalen Warnzeichen für experimentierfreudige Bio-Labors, spielen seitdem schnörkellos straigt-hart und texten über das Üble der Welt. Nun kommen sie nach Hamburg, um ihr zweites Album A State Of World Address vorzustellen. Ihr Support: Downset.
Greta Eck
Docks, 20 Uhr.
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