piwik no script img

Werder: Alles? Nichts?

■ Vor dem Pokalfinale in Berlin

Die „Seelenmassage“ bei seinen Spielern war für Trainer Otto Rehhagel vom SV Werder Bremen die wichtigste Aufgabe vor dem Pokal-Finale in Berlin. Der 55 Jahre alte Fußball-Lehrer hat nach der anstrengenden Bundesliga-Saison und den Strapazen in der Champions League für das Treffen am Samstag (18.15 Uhr) gegen Rot-Weiß Essen im Olympiastadion versucht, Überheblichkeit aus den Köpfen seiner gestreßten Profis zu vertreiben. „Wenn wir nicht mit dem nötigen Ernst in dieses Spiel gehen, dann können wir schnell zweiter Sieger werden“, hat der Werder-Coach seine Mannschaft gewarnt. Sie ist in diesem Vergleich „David – Goliath“ oder „Arm – Reich“ hoher Favorit, denn alle Vorteile liegen auf Bremer Seite.

Die Essener, die bereits am Donnerstag von Dortmund aus in den deutsche Hauptstadt flogen, haben nicht nur innerhalb des Teams Probleme mit verletzten Spielern, sondern es herrscht auch Unruhe im Umfeld des mit zwei Millionen Mark verschuldeten Clubs ohne Lizenz für die nächste Saison. Nach dem Finale soll an der Hafenstraße „schmutzige Wäsche“ gewaschen werden.Beim deutschen Ex-Meister ist Ruhe erste Bürgerspflicht. In diesem für Werder Bremen wichtigen Spiel um „Alles oder Nichts“ möchte Trainer Rehhagel, der in seiner aktiven Laufbahn für Rot-Weiß gespielt hat, seine stärkste Besetzung aufbieten. Allerdings klagt Andreas Herzog, der mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht wird, über eine Leistenzerrung. Rune Bratseth und Uli Borowka – sie waren zuletzt erkrankt oder angeschlagen – sind auf jedem Fall dabei. „Wir wissen doch alle, was auf dem Spiel steht. Ich könnte mir ein Jahr ohne uns im Europapokal-Wettbewerb gar nicht vorstellen“, gab sich Vorstopper Borowka selbstbewußt.

dpa

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen