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Statt-Partei vor der Spaltung?

■ Zwei Bundesversammlungen angekündigt / Streit um Statt-Chef Schünemann

Der Streit zwischen dem amtierenden Bundesvorsitzenden der Statt-Partei, dem Münchner Jurist Bernd Schünemann, und dem Hamburger Landesverband geht in die nächste Runde. Während Schünemann gestern für den 21. Mai eine Bundesversammlung nach Fulda einberief, betonte der Sprecher des Hamburger Landesverbandes, Carl-Edgar Jarchow, er gehe weiter von einer Bundesversammlung am 4. Juni in Hamburg aus.

Das Hamburger Bundesvorstandsmitglied Mike Bashford teilte gestern abend mit, daß er in Schünemanns Vorpreschen den Versuch sehe, „eine Spaltung von Statt Partei herbeizuführen“. Er sei aber der festen Überzeugung, daß dieser Versuch mißlingen wird.

Klingt ein wenig, wie das Pfeifen im Walde. Einigen sich die Kontrahenten nämlich nicht doch noch, scheint die Spaltung kaum noch zu verhindern. Die Formulierungen der Kontrahenten sprechen jedenfalls für sich: Wegner hatte Anfang der Woche gemeinsam mit sieben Bundesvorstandsmitgliedern den Rücktritt Schünemanns gefordert. Der konterte gestern mit der vorzeitigen Einberufung der Bundesversammlung und heftigen Vorwürfen gegen Wegner: Der wolle den bundesweiten Aufbau der Statt Partei und die Teilnahme an den nächsten Wahlen verhindern. Ziele, zu denen sich Wegner bisher immer bekannt hat. Schünemann begründete seinen vorgezogenen Versammlungstermin damit, daß schwerer Schaden von der Partei abgewehrt und innere Geschlossenheit demonstriert werden müsse.

Ausgangspunkt der Statt Querelen war die Gründungsversammlung der nordrhein-westfälischen Landesorganisation vor einer Woche. Eine Mehrheit des Bundesvorstands verweigerte gegen den Willen des Bundesvorstands die Anerkennung der NRW-Organisation. Begründung unter anderem: Gefahr der Unterwanderung durch ehemalige Republikaner. Wegner warf Schünemann daraufhin vor, die Bundespartei nicht mehr unter Kontrolle zu haben. dpa/uex

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