: Rau oder Herzog?
■ Am Pfingstmontag wird in Berlin ein neuer Bundespräsident gewählt
Wenn am 23. Mai die Mitglieder der Bundesversammlung im Berliner Reichstag zusammentreten, steht ihnen ein längeres Abstimmungsmarathon bevor. Die 1.324 Mitglieder dürfen unter vier KandidatInnen wählen: Hildegard Hamm-Brücher wird nur halbherzig von der FDP unterstützt. Jens Reich, der Bürgerrechtler, ist zwar von den guten Wünschen aller begleitet, am Ende dürften für den einzigen Nichtpolitiker aber doch nur die Vertreter von Bündnis 90/Die Grünen stimmen. Bleiben die beiden Kandidaten der großen Parteien: Johannes Rau war von den Sozialdemokraten ursprünglich einmal als Konsenskandidat aufgeboten worden. Doch Helmut Kohl favorisierte damals Steffen Heitmann, der nach mehr als unpassenden Äußerungen wieder gen Sachsen entschwand. Seinem Nachfolger Roman Herzog werden – schon aufgrund der Mehrheitsverhältnisse – die größten Chancen zugerechnet, am Ende als Nachfolger Richard von Weizsäckers ins Berliner Schloß Bellevue einzuziehen.
Nachdem die taz schon Hildegard Hamm-Brücher und Jens Reich in Interviews vorgestellt hat, sollen heute Portraits von Johannes Rau und Roman Herzog die Frage beantworten helfen, mit wem wir es demnächst im höchsten Staatsamt zu tun haben werden. klh
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