piwik no script img

Schnecken mit Chablis

■ Manchester United englischer Cupsieger / Auxerre siegt in Frankreich

London/Paris (dpa) – Durch das 4:0 über den FC Chelsea vor 80.000 Zuschauern im Londoner Wembley-Stadion sicherte sich Manchester United eine Woche nach der Meisterschaft auch den englischen Pokal. Dieses Kunststück hatten in der über 100jährigen Geschichte der englischen Liga zuvor mit Preston (1889), Aston Villa (1897), Tottenham Hotspur (1961), Arsenal London (1971) und dem FC Liverpool (1986) erst fünf Klubs geschafft. Seinen ersten Titel überhaupt errang AJ Auxerre vor 45.000 Zuschauern im Prinzenparkstadion von Paris. Mit einem klaren 3:0 über den SC Montpellier gewannen die Burgunder den französischen Pokal.

Zwei Elfmetertore des Franzosen Eric Cantona in der 60. und 66. Minute brachten Manchester United im 113. Endspiel des ältesten Klub-Wettbewerbs der Welt auf die Siegerstraße. Danach brachen beim eine Halbzeit überlegenen FC Chelsea alle Dämme. Hughes (69.) und McClair (90.) schossen den höchsten Sieg in einem Cup- Final seit elf Jahren heraus.

Seit 14 Jahren gehört AJ Auxerre in Frankreich der obersten Spielklasse an und war achtmal im UEFA-Cup dabei. Doch zu einem Titel hatte es bisher nie gereicht. Am Samstag schlug für die Mannschaft von Trainer Guy Roux gegen den SC Montpellier die große Stunde. In der 17. Minute hielt Torwart Barrabe eine Flanke von Baticle nicht fest, und der mitgelaufene Algerier Saib brauchte nur einzuschieben. Kurz nach der Pause erspurtete sich Baticle einen Rückpaß von Verteidiger Reuzeau zum 2:0. Den Schlußpunkt setzte Martins in der 86. Minute.

„Endlich hat sich unsere Europapokalerfahrung, besonders aus den Spielen gegen Dortmund, bezahlt gemacht“, freute sich Mannschaftskapitän Martins. Auf die Frage, wie er den Erfolg verkraftet habe, meinte Guy Roux nur genießerisch: „Ganz leicht, ähnlich wie zwölf Weinbergschnecken mit einer Flasche Chablis.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen