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Rot und grau - das paßt sowas von genau

■ SPD und Statt bemühen sich um einen möglichst schlechten Eindruck

Die einen ticken scheinbar völlig aus, die anderen korrespondieren vorzugsweise schriftlich miteinander. Hamburgs Regierungsparteien bieten in diesen Tagen ein desolates Bild in rotgrau. Gestern war's wieder besonders eindrucksvoll.

Auf dem Tisch des taz-Redakteurs landeten nacheinander: Ein Brief des SPD-Kreisvorsitzenden Mitte Volker Lange, in dem der Ex-Senator seine Partei, genauer gesagt, die gewählten Delegierten des Landesparteitags beschimpft, weil die sich bei Vorstandswahlen nicht an Absprachen gehalten haben.

Es folgen ein ganzer Stapel von Fax- und Agenturmeldungen, in der sich führende Mitglieder der Statt Partei gegenseitig anschwärzen (ausführlicher Bericht Seite 4); ein Vorabdruck eines Artikels aus dem SPD-Parteiblättchens Hamburger Kurs, in dem Parteichef Jörg Kuhbier den Vorwürfen Langes und dessen Wandsbeker Kollegen Günter Elste widerspricht, und in der ein Satz besonders auffällt: „Alle Beteiligten werden sich bemühen, aus der Kooperation mit der Statt Partei das beste zu machen“.

Was angesichts des derzeitigen Zustands von SPD und Statt Partei wie Ironie wirkt, ist durchaus ernst gemeint. Kuhbier versucht mit seinem Artikel, Vorwürfe Elstes und Langes zu entkräften, daß große Teile der SPD-Parteitagsdelegierten und des Landesvorstands beabsichtigten, so bald wie möglich den Koalitionspartner in Richtung GAL zu verlassen. Rotgrün, so Kuhbiers schriftliche Versicherung, „ist für die laufende Legislaturperiode abgehakt“.

Was Volker Lange ebensowenig wie Elste glauben mag: „Mir geht es darum, nicht schweigend Entwicklungen hinzunehmen, die unserer Partei und damit auch der Regierungsfähigkeit unserer Partei im jetzigen Bündnis schaden.“ Heißt im Umkehrschluß: Alle die bei den Vorstandswahlen anders abgestimmt haben als Lange, haben sich parteischädigend verhalten. Ein Vorwurf, der - weniger distinguiert formuliert - derzeit auch in der Statt Partei Konjunktur hat. uex

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