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Lokalkoloratur

Da schimpfe noch einmal ein Journalist auf die Hamburger Behördensprecher. Ungerecht wäre das, äußerst ungerecht. Von wegen Presseverhinderungssprecher. Die Damen und Herren sorgen stets für Klarsicht, wenn auch gelegentlich mit etwas Verspätung.

Zum Beispiel der Herr Becker, Wolfgang, der in der Wirtschaftsbehörde Dienst tut. Und sich in dieser Funktion gestern den Kollegen von der Hamburg-Welle zum Interview stellte. Nein, nicht etwa, daß der gute Mann den neugierigen NDR-Funkern mitteilen konnte, ob und wann und schon gar nicht wo in Hamburg vielleicht womöglich doch noch eine Großsporthalle gebaut wird. Oh nein. Oh nein. Viel zu geheim, wo kämen wir denn da hin, wenn jeder einfach drauflos sabbeln würde. Aber über das Selbstverständnis des Senats, insbesondere seiner SPD-Anteile, wußte Becker doch eine ganze Menge Neues zu berichten. Teilte er den erstaunten Zuhörern vielleicht etwas spät, aber immerhin mit, wer da eigentlich regiert in dieser Stadt. „In der Kooperationsvereinbarung zwischen dem Senat und der Statt Partei ...“.

Padauz, jetzt haben wir's, wenn auch nicht schriftlich, dann wenigstens wörtlich: Die SPD ist der Senat, der Senat ist die SPD. Dauerhaft, ewig und allezeit. uex

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