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Schwarz-Rot-Grün

■ Wechselnde Mehrheiten in Eimsbüttel

Eine Neuauflage der vor anderthalb Jahren begonnenen Kooperation zwischen GAL und SPD wird es in absehbarer Zukunft nicht mehr geben. Auch nach der Mitgliederversammlung der Eimsbüttler Grünen am Mittwoch bleibt es dabei: Wechselnde Mehrheiten werden in Zukunft den Bezirk regieren.

Am 20. April hatte der rot-grüne Ärger in Eimsbüttel begonnen. Der Grund: Die beiden Partner besaßen unterschiedliche Auffassungen darüber, was unter der im Kooperationsvertrag festgeschriebenen „weitestgehenden Umsetzung“ eines vom Naturschutzbund (NABU) entwickelten Verkehrskonzepts für das Niendorfer Gehege vorsieht. Für die Sozis war die Sperrung der durchs Gehege führenden Straße für den Schwerlastverkehr weitgehend genug, die GAL wollte auch noch den verbliebenen Durchgangsverkehr von rund 10.000 Pkws täglich aus dem Naturschutzbegiet aussperren. Die CDU fuhr auf das SPD-Konzept ab, die düpierte GAL scherte aus der Koalitions-Einbahnstraße aus - Totalschaden für das rot-grüne Bündnis.

„Es wird keine neuen Kooperations-Verhandlungen mit der SPD geben“, stellte GAL-Bezirksparlamentarier Heinz Bauske nun klar. Zwar teilte die Eimsbüttler GAL-Basis die Auffassung der Fraktion, daß mit einer „nach der Wahl nach rechts gerückten Eimsbüttler SPD“ keine feste Liason mehr möglich sei, doch Kritik mußten die grünen Bezirks-ParlamentarierInnen trotzdem einstecken. Sie hätten die Kooperation „im Alleingang“ beendet und anschließend öffentlich zu sehr mit der CDU geschmust. Heinz Bauske kann sich in Einzelfällen durchaus grün-schwarze Beschlüsse vorstellen.

Wie nach dem Ende einer Beziehung nicht unüblich, will sich die GAL nun erst mal ganz auf sich selber besinnen: „Wir müssen jetzt unser kommunalpolitisches Programm aktualisieren und wieder eigenständige Politik machen“ - lautete der Tenor der Mitgliederversammlung. Etwas anderes bleibt den Eimsbüttler Grünen ja denn wohl auch kaum übrig. mac

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