Ku-Tips zum Wochenend'

Wenn Sie einmal glauben, es geht nicht mehr, lesen Sie folgenden Text: „Rostock, Mölln, Solingen, Magdeburg usw..., die Kette ausländerfeindlicher Greueltaten reißt leider nicht ab. Deshalb werde ich am Sonnabend, dem 4. Juni, ein Zeichen für Fremdenfreundlichkeit setzen. Im Rahmen einer öffentlichen Kunstaktion werde ich dann die lebensgroße Holzfigurengruppe ,Beim Kartenspiel' erstellen, die auf unterhaltsame Weise für ein friedliches Miteinander von Menschen verschiedener Herkunft, Hautfarbe, Weltanschauung usw. werben soll.“ Kann man ergreifender dem Kartenspiel huldigen? Und ist Ihnen auch das schönste der Wörter des Dichters aufgefallen? Es ist das „leider“. das zweitschönste ist das zweimalige „usw.“ (ab 15 Uhr beim „Zelt“ in Woltmershausen).

Wer außerdem etwas für „Kopf, Körper und Bauch“ tun möchte, begebe sich zum Gröpelinger Stadtteilfest in der Lindenstraße, für Kurzweil sorgen von 14.30 Uhr bis Mitternacht Tanz auf der Straße, Theater, Comedy, Slapstick und Zirkus sowie Mulitkulti-Bands, alle aus dem Stadtteil akkreditiert. Darunter die ebenfalls dort heimische Band Spätschicht, die ab ca. 17 Uhr zum „Rock zum Mitmachen“ aufspielt.

Zur selben Zeit können Sie schon mal anfangen, am Unisee Ihre Wolldecken auszubreiten, denn trotz aller heißen Rhythmen könnte es doch von unten kalt kommen. Oldie Open Air 94 ist angesagt, und da kennt ja die Nostalgie keine Grenzen. Und wir lesen in der Ankündigung, daß „die Programmzusammensetzung die Herzen höher schlagen lassen wird“. ImplikatorInnen sind: Shakin' Stevens & Band, Suzi Quatro & Band, Sailor, Middle of the Road, Tremeloes, Slade II, Dave Dee. Ab 18 Uhr, Einlaß ab 15 Uhr.

Sollten Sie grundsätzlich verstehen wollen, wie so etwas all die Jahre überdauern kann, die Bremer Gedok hat letztes Jahr ein Zehn-Jahres-Kunst-Projekt, Die eigene Dauer der Jahre 1993 - 2003, begonnen und präsentiert jetzt die Entwürfe der sich beteiligenden 40 KünstlerInnen im Kubo, Beim Paulskloster 12. Eröffnung ist heute um 19 Uhr, um 20 Uhr spricht Dr. J. L. Schröder/ Hamburg zu Zeitnehmer und Zeitschleusen.Sonntag dann ist die erste Realisation des Projekts in der Schlachthof-Galerie im Turm zu sehen. Our Former Selves, eine Dia-Video-Klang-Installation der Londoner Künstlerin Mairead McClean. Um zwölf Uhr ist Eröffnung. taz