: Rot-grüne Bilanz
■ Debatte über Regierungsvergangenheit der Grünen in Niedersachsen
Der Landesparteitag von Bündnis 90/Die Grünen in einem Monat in Hannover soll die innerparteiliche Debatte um die zurückliegende rot-grüne Koalition nachholen. Die Debatte über vier Jahre Rot-Grün war im April vom Parteitag in Wilhelmshaven abgelehnt worden. Dies hatte für heftigte interne Turbulenzen gesorgt. Der Landesvorstand habe jetzt einvernehmlich beschlossen, die politische Bilanz Anfang Juli auf die Tagesordnung zu nehmen, sagte Landesvorsitzender Gerhard Kiehm am Freitag in Hannover.
Die nach dem Wilhelmshavener Parteitag aufgebrochenen Konflikte wirken nach Meinung Kiehms stärker als sie in Wirklichkeit seien. Weite Teile der Partei würden der bisherigen Fraktionsvorsitzenden im Landtag, Thea Dückert, nicht folgen, wenn sie die Grünen nach Wilhelmshaven „auf dem Tiefpunkt“ sehe. Dückert hat insbesondere dem Landesvorstand vorgeworfen, die notwendigen Debatten über die Widersprüche zwischen notwendigen Regierungskompromissen und den Grundsätzen der Grünen verhindert zu haben.
Der Parteitag am zweiten Juli-Wochenende in Hannover muß auch die in Wilhelmshaven aufgestellte Kandidatenliste der Niedersachsen-Grünen für die Bundestagswahl erneut wählen. Grund sind die Bedenken des Landeswahlleiters gegen eine Anerkennung der Bundestagsliste, weil neben den Delegierten des grünen Parteitags auch die Landesvorstandsmitglieder mitgestimmt haben. dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen