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Teure NVA-Kriegsschiffe

■ Nach Havarie kritisiert Indonesien den Kaufpreis der deutschen Schiffe

Jakarta/Bonn/Madrid (dpa/taz) Die 39 NVA-Kriegsschiffe aus der ehemaligen DDR, die im vergangenen Jahr an Indonesien verkauft wurden, sind dem südostasiatischen Land jetzt zu teuer: Das bemerkte der indonesische Verteidigungsminister Edi Sudradjat am Wochenende in Jakarta, nachdem eines der Schiffe in Seenot geraten war. Sudradjat sagte, sein Land habe für alle 39 Schiffe 1,1 Milliarden US-Dollar (1,83 Milliarden Mark) gezahlt. Das sei zu viel. Bonn hatte 1993 erklärt, auf Wunsch Jakartas sei Vertraulichkeit über die Kosten vereinbart worden. Die amtliche Nachrichtenagentur Antara meldete am Samstag weiter, das indonesische Finanzministerium habe mittlerweile Widerstand gegen die Höhe des mit Bonn vereinbarten Kaufpreises angekündigt. Laut Sudradjat sei zunächst von einem Preis um 300 Millionen Dollar (498 Millionen Mark) die Rede gewesen. Teilweise war in Jakarta sogar von viel niedrigeren Summen gesprochen worden. Auf Anfrage sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Bonn am Sonntag, es handele sich offensichtlich um eine Diskussion innerhalb der indonesischen Regierung.

Eines der NVA-Schiffe, die „Kri Teluk Lampung“, war am Freitag vor Spaniens Nordküste in Seenot geraten und wurde am Sonntag nach Gijon geschleppt. Am Bug war eine Luke gebrochen, so daß Wasser eindrang. Die 52 Mann Besatzung, darunter ein deutscher Techniker, konnten unversehrt geborgen werden. Bei den angekauften ehemaligen DDR- Schiffen handelt es sich um Landungsboote, Minensucher sowie Schnellboote, die in den 70er und Anfang der 80er Jahre gebaut worden waren. Acht wurden bereits geliefert.

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