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Der Waffenstillstand im Jemen hielt nur sechs Stunden

■ Südliche Hauptstadt Aden weiterhin belagert

Aden/Sanaa/Genf (AFP/dpa/taz) – Der am Montag von der Führung des Nordjemen ausgerufene Waffenstillstand hat nur sechs Stunden gehalten. Nachdem in der Nacht zu Dienstag ab Mitternacht tatsächlich die Waffen schwiegen, kam in Aden, der belagerten Hauptstadt des Südens, Hoffnung auf. Doch um sechs Uhr früh prasselten wieder Granaten auf die Kapitale der abtrünnigen „Demokratischen Republik Jemen“. Nach offiziellen Angaben starben dabei vier Menschen.

Für den Bruch der Waffenruhe machten sich gestern beide Seiten gegenseitig verantwortlich. Im nördlichen Sanaa hieß es, Kampfflugzeuge aus dem Süden hätten nordjemenitische Stellungen bombardiert. Aus Aden verlautete, die Truppen des Nordens hätten die Feuerpause als Finte genutzt, um eine südliche Ortschaft zu besetzen.

UN-Generalsekretär Butros Ghali rief gestern beide Kriegsparteien auf, den Waffenstillstand umzusetzen. Die nordjemenitische Führung protestierte Montag abend gegen die indirekte Anerkennung der Unabhängigkeit des Südens durch den Golfkooperationsrat. Die Organisation der arabischen Golfanrainer hatte am Wochenende eine Resolution verabschiedet, in der es hieß, durch die Abspaltung sei der Zustand, der vor der Vereinigung beider Teilstaaten im Mai 1990 herrschte, wiederhergestellt worden.

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