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Iranische Trinksitten im Deutschen Bundestag

■ Welajati zwang Ausschuß zur Abstinenz

Bonn (dpa) – Dem iranischen Außenminister Welajati gelang während seines Bonn-Besuchs auf einem heiklen Feld nationaler kultureller Identität ein weitreichender diplomatisch-protokollarischer Erfolg. Wie erst jetzt bekannt wurde, vermochte Welajati deutsche Parlamentarier zur Änderung ihres Trinkverhaltens zu bewegen.

Der Akt islamischer Hegemonie ereignete sich am Montag abend während eines nahezu geheimen Abendessens, das der Auswärtige Ausschuß des Bundestages für ihn gab. Dabei sprachen die deutschen Politiker zunächst dem Wein zu. Wie ein Teilnehmer der Runde, der SPD-Außenpolitiker Karsten Voigt, hernach berichtete, protestierten die Ehrengäste und verlangten Totalservice alkoholfreier Getränke, als sie merkten, was die deutschen Gastgeber tranken. Das wurde zunächst abgelehnt. Daraufhin erhob sich der Außenminister, ließ seinen Apfelsaft stehen und zog sich mit Gefolge zu interner Beratung ins Nebenzimmer zurück. Danach wiederholten die Iraner das Wasser-Ultimatum und drohten, andernfalls das Mahl zu verlassen. Der Ausschußvorsitzende Hans Stercken (CDU) beugte sich dem iranischen Druck und ließ die Kellner den Alkohol abräumen.

Karsten Voigt protestierte. Seiner Erfahrung nach, so erklärte er der Runde, hielten sich Gäste immer an die Gewohnheiten ihrer Gastgeber. Stercken blieb jedoch „trocken“, und Voigt, dem es ums Prinzip ging, verließ vorzeitig das Essen mit der Bemerkung, dann hätten die deutschen Politikerinnen ja auch den Tschador (das Kopftuch) anlegen müssen.

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